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Just-in-Time-Prinzip

Just-in-Time ist eine Produktionsstrategie, bei der Materialien erst dann geliefert werden, wenn sie zur Produktion benötigt werden. Diese Methode schafft einen schlankeren Wertschöpfungsprozess und kann eine Menge Kosten sparen, beispielsweise bei den Lagerkosten.





Was steckt hinter dem Just-in-Time-Prinzip?


Die Just-in-Time-Fertigung (JIT) ist für Produktions- und Lagerverwaltungsunternehmen auf der ganzen Welt revolutionär. Ihr Ziel ist es, die Effizienz zu maximieren, den Gewinn zu optimieren und die Kosten, zum Beispiel für Lagerung und Instandhaltung, zu minimieren.

Das Konzept, das dem Just-in-Time-Prinzip zugrunde liegt, ist einfach. Es zielt darauf ab, Verschwendung zu eliminieren und Ressourcen besser zu nutzen. Im Wesentlichen wird der Bestand geliefert, wenn er benötigt wird bzw. zum spätmöglichsten Zeitpunkt. Dabei spricht man von einer fertigungssynchroner oder bedarfssynchroner Lieferung.

Die Strategie unterscheidet sich von anderen Inventarsystemen, bei denen die Lagerhäuser bereits Wochen oder Monate im Voraus Lagerbestände aufbauen und auf deren Verwendung warten, bis eine Nachfrage nach diesem Produkt besteht.

Die nahezu sofortige Bestandslieferung beim Just-in-Time-Prinzip bedeutet, dass die Hersteller sehr regelmäßig Bestellungen in kleinen Chargen aufgeben was den Lagerbestand vor Ort auf ein Minimum beschränkt.


Just-in-Time Produktion mit dem PPS-System von VARIO


Eine Software zur Just-in-Time Produktion ist im PPS-System von VARIO integriert. Das PPS-System in Verbindung mit dem WMS bzw. der Warenwirtschaft sowie einer EDI-Integration bildet hierfür die Grundlage. Die Produktionssoftware kann für jede Branche genutzt werden. Und das beste daran - Sie haben alles in einer Software.

Zum PPS-System

Geschichte des Just-in-Time-Prinzips


Der Ursprung des Just-in-Time-Prinzips liegt in Japan. Das wirtschaftliche Klima, die Arbeitslosigkeit und die Ressourcenknappheit in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg zwang japanische Hersteller ihre herkömmlichen Produktionsmethoden neu zu gestalten.

Es wurden kleinere Fabriken gebaut, die sich darauf konzentrierten, kleine Mengen von Rohstoffen schnell in kleine Mengen von physischen Produkten zu verwandeln. Die Verarbeitung kleinerer Chargen ermöglichte es den Herstellern, das finanzielle Risiko zu verringern und gleichzeitig die Generierung eines nachhaltigen Niveaus an Betriebskapital zu verlangsamen.

Dieses Produktionssystem wurde als "Just-in-Time-Fertigung" bekannt und in den westlichen Medien als "Toyota-Produktionssystem" popularisiert. Bei einem Besuch in den USA ließ sich das Managementteam von Toyota davon inspirieren, wie ein Supermarkt mit seinem Inventar umgeht. Was von den Kunden aus den Regalen genommen wurde, wurde wieder aufgefüllt und bei den Lieferanten bestellt. Auf diese Weise wurden die Regale weder leer, noch wurden sie am Ende mit übermäßigen Beständen überfüllt.


Was sind die Voraussetzungen für das Just-in-Time-Prinzip?


  • Zuverlässige Anlagen und Maschinen – ständige Ausfälle oder Qualitätsprobleme durch veraltete Maschinen können den JIT-Fluss negativ beeinflussen
  • Effizient gestaltete Arbeitsräume – ein schlechtes Layout, ein unklarer Ablauf und unnötige Reibungspunkte müssen durch Systematisierung und Standardisierung beseitigt werden
  • Qualitätsverbesserungen – eine gesonderte Belegschaft, die die Aufgabe hat, Qualitätsprobleme mit all der Unterstützung anzugehen, die sie benötigen, ist ein weiterer wichtiger Teil der JIT-Implementierung
  • Standardisierte Prozesse – das Definieren von Standardarbeitsweisen für alle Schritte in der Produktion wird dazu beitragen, dass Prozesse zuverlässig und vorhersehbar sind
  • Geringe Bedarfsschwankungen – der Bedarf muss konstant sein, um eine JIT-Produktion zu ermöglichen
  • Pull-Produktion – JIT bedeutet keine automatische Rohstofflieferung, um Bestände zu schaffen (Push-Produktion), sondern versucht, die Produktion entsprechend der Kundennachfrage durch den Prozess zu ziehen (Verwendung von Signalen, die dem vorangehenden Prozess mitteilen, was hergestellt werden muss)
  • Nachfrage analysieren – alle Prozesse müssen so organisiert, ausgewogen und geplant sein, dass die Nachfrage befriedigt werden kann

Erklärgrafik mit einer Darstellung des Just-in-Time-Prinzips


Vorteile und Nachteile des Just-in-Time-Prinzips


Wenn sich ein Unternehmen für das Just-in-Time-Prinzip entscheidet, muss der ganze Fluss an Materialen auf die Produktion und die einzelnen Prozesse abgestimmt werden. So lassen sich Lagerkosten minimieren und die Wertschöpfungskette deutlich schlanker gestalten. Just-in-Time bringt viele Vorteile mit sich, doch ist auch nicht gänzlich von Nachteilen befreit.


Vorteile

  • Finanzielle Entlastung – Viele Unternehmen haben mit Cash-Flow-Problemen zu kämpfen, da vor der Weiterverarbeitung oft große Mengen an Rohstoffen bestellt werden und die entlastende Zahlung durch den Kunden erst viel später erfolgt. Durch die Einführung von JIT kann dieser Zeitraum erheblich verkürzt werden.
  • Reduzierung der Lagerhaltungskosten – Eines der Hauptziele bei der JIT-Implementierung ist die Verbesserung des Lagerumschlags und des Lagerbestands.
  • Verringerung des Platzbedarfs – Da große Mengen von Lagerbeständen aus dem System entnommen werden und Prozesse näher miteinander verbunden sind, wird viel weniger Platz benötigt.
  • Reduzierung der Personalkosten/Kosten für Maschinen – Wenn keine großen Chargen bewegt werden müssen, besteht weniger Bedarf an komplexen Maschinen. Auch die Arbeitskräfte und Schulungen, um die Maschinen zu bedienen, werden nicht benötigt.
  • Reduzierte Planungskomplexität – Der Einsatz einfacher Pull-Systeme wie Kanban (Kartensystem, um Material- und Informationsfluss zu steuern – siehe oben) kann die Notwendigkeit jeder Form von komplexer Planung erheblich reduzieren. Bei vielen JIT-Implementierungen ist die einzige Planung der abschließende Versandprozess.
  • Verbesserte Qualität – Da Großserienfertigungen wegfallen, kann das JIT-System zu erheblichen Qualitätsverbesserungen führen.
  • Produktivitätssteigerung – Bevor JIT implementiert wird, muss der Prozessablauf überarbeitet und effizienter gestaltet werden. Deshalb wird Just-in-Time mit einer enormen Steigerung in der Produktivität in Verbindung gebracht.
  • Probleme werden schneller aufgezeigt – Was oft als negativer Aspekt des Just-in-Time-Prinzips angeführt wird, da sich Probleme oft unmittelbar auf den gesamten Produktionsprozess auswirken, ist zugleich der ideale Weg, um sicherzustellen, dass Probleme sofort beim Auftreten hervorgehoben und gelöst werden.

Nachteile

  • Qualitätsverlust – Auch wenn die JIT-Implementierung durch die kleineren Chargen mehr Qualität bedeuten kann, kann es durch die fehlende Qualitätskontrolle beim Wareneingang auch zu einem Qualitätsverlust kommen.
  • Ausfallrisiko – Sollte es in der Liefer- und Produktionskette zu Ausfällen kommen, steht die Produktion still und es können hohe Kosten entstehen.
  • Abhängigkeit – Bei der JIT-Implementierung müssen besondere Verträge mit den Lieferanten geschlossen werden, was das produzierende Unternehmen stark abhängig macht.
  • Preisgebundenheit – Durch o.g. Verträge ist es schwierig, kurzfristige Umstellungen auf günstigere Lieferanten durchzuführen.
  • Produktgebundenheit – Ähnlich wie mit den Verträgen, können durch die aufeinander abgestimmten Maschinen im Produktionsprozess auch keine kurzfristigen Änderungen am Produkt selbst vorgenommen werden. Eine Umstellung wäre sehr aufwendig.


Just-in-Time vs. Just-in-Sequence


Das Just-in-Sequence-Prinzip (JIS) kann als Erweiterung des Just-in-Time-Prinzips bezeichnet werden und ist eine Lieferart aus dem Bereich der Beschaffungslogistik. Während es bei dem Just-in-Time-Prinzip darum geht, dass benötigte Güter zum rechten Zeitpunkt eintreffen, werden beim Just-in-Sequence die benötigten Waren genau nach Art, Menge und Zeit an den richtigen Ort geliefert.

Beim JIS-Prinzip muss die Lieferung nicht nur pünktlich eintreffen, sondern auch in der richtigen Reihenfolge. Der Zulieferer muss also die Waren vorsortieren und in der richtigen Reihenfolge verpacken. Lagerbestände werden hierbei akzeptiert, da ein wechselnder Bedarf besteht.




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